Im Falle von Importen in die EU ist es – für mich als QM-Beraterin und Auditorin – nicht immer leicht, die Anforderungen und Kontrollpflichten eines Importeurs zu überblicken. Vor allem wenn es darum geht welche Unterlagen, Nachweise und Kontrollpflichten zur Lebensmittelsicherheit nötig bzw. zu erfüllen sind. Nun habe ich kürzlich einen Weg kennen gelernt um „etwas Licht ins Dunkel“ zu bringen. Hier ist die Beschreibung dazu zu finden.
Neues – Blog
Doctrine zum IFS Food
Seit April 2024 gibt es eine neue Ausgabe der standardergänzenden Doctrine, die nun in der Version 3 vorliegt und unbedingt zu beachten ist.
Darin sind Neuerungen zur Anwendung der Anforderungen (Teil 2 des Standards) – also den von den Unternehmen zu erfüllenden Kriterien – zu finden. Diese betreffen die Kriterien 4.4. Einkauf sowie 4.18.1 Rückverfolgbarkeitssystem. Allerdings nur für die Beschaffung von Tieren, Fisch und Meeresfrüchten sowie für Tierschlachtanlagen.
Der aktuelle IFS Food Standard, die zugehörige Doctrine sowie weitere ergänzende Dokumente können auf der IFS Webseite (www.ifs-certification.com ) kostenlos heruntergeladen werden.
BVL Datenportal
Seit kurzem gibt es ein neues Datenportal des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Dort werden verschiedene Daten aus dem behördlichen Bereich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes bereitgestellt und recht übersichtlich dargestellt. Noch ist der Umfang der Daten/Themen überschaubar, soll aber stetig erweitert werden. Bisher sind Daten zu finden zu
- BLtU-Liste und Sprossenbetriebe (Betriebe, die Lebensmittel tierischen Ursprungs be- und verarbeiten),
- Antibiotikaabgabemengen,
- Antibiotikaresistenzmonitoring,
- Absatz in Pflanzenschutzmitteln,
- Zoonosen-Monitoring Dashboard,
- ZuLaTT – zugelassene Transportunternehmen für lange Tiertransporte.
FSSC 22000 – neue BoS decision list
Im März 2024 hat der FSSC die aktuelle Fassung der BoS Liste – Board of stakeholders decision list – veröffentlicht. Darin sind standardergänzende Entscheidungen zur Anwendung der FSSC Version 6 aufgeführt. Aktuell enthält sie 5 Regelungen, die unbedingt zu beachten sind:
„FSSC 22000 – neue BoS decision list“ weiterlesenIFS Broker – Version 3.2 ist da
Ende Februar ist die IFS-Broker Version 3.2 erschienen, deren Inhalte an die aktuellen Regelungen der IFS-Food Version 8 sowie der IFS-Logistics Version 3 angeglichen wurden. Hintergrund der neuen Version ist in erster Linie die Erleichterung bei der Durchführung von kombinierten IFS-Audits. Hier ein kurzer Überblick zu den Neuerungen.
„IFS Broker – Version 3.2 ist da“ weiterlesenNeues zum Klimaschutz bei der ISO
Für die ISO 9001:2015 sowie die ISO 22000:2018 wurde im Januar bzw. im Februar ein Amendment 1 – also eine Änderung bzw. Ergänzung – veröffentlicht. Diese Anpassung betrifft, bei beiden Normen, die Erweiterung des Kapitel 4.1 und 4.2 um das Thema Klimaschutz. Die Ergänzungen stehen kostenfrei auf der ISO-Webseite zur Verfügung (Links: ISO 22000 und ISO 9001).
Hilfreiche Informationsquellen für das QM-Leben
Ich habe auf meiner Webseite eine Liste von interesanten Links angelegt. Dort finden sich Informationsquellen zu verschiedenen Themen wie z.B. Allergene, HACCP, Food Fraud, Food Defense, Lebensmittelsicherheitskultur, Nährwertdatenbanken.
HACCP – Codex Alimentarius
Die in 2020 erschienene Fassung des Codex Alimentarius der allgemeinen Grundsätze der Lebensmittelhygiene (General Principles of Food Hygiene), die die Basis aller HACCP-Systeme darstellt, wurde in 2022 noch einmal aktualisiert und um den Anhang IV erweitert. Dort findet sich nun (wieder) ein Muster-Entscheidungsbaum zur Ermittlung von CCPs sowie ein Musterarbeitsblatt zur CCP-Bestimmung. Weitere Anpassungen sind nicht erfolgt. Die aktualisierte Fassung ist hier zu finden.
Die Neuerungen der IFS Food Version 8
Bereits nach 2,5 Jahren gibt es wieder eine neue Version des IFS Food. Im April 2023 ist dieser in der Version 8 erschienen. Die Neuerungen sind nicht so umfänglich wie bei der Vorversion – aber es hat sich wieder einiges getan, was in Zukunft beachtet und umgesetzt werden muss. Hier die wesentlichen Änderungen im Überblick.
Die Version 8 wurde im April 2023 veröffentlicht, die Anwendung ist ab dem 1. Oktober 2023 möglich und ab dem 1. Januar 2024 verpflichtend. Im Falle einer unangekündigten Auditierung gilt hier, dass das Auditzeitfenster am oder nach dem 1. Oktober 2023 beginnt bzw. am oder nach dem 1. Januar 2024.
Die Hintergründe für die Version 8 sind zum einen die Übernahme der Anforderungen der neuen Fassung des Codex Alimentarius bzgl. HACCP sowie die aktualisierte Version der ISO 22003. Außerdem beinhaltet sie eine Vereinfachung für Auditoren und Zertifizierungsstellen, z. B. bei der Auditberichtserstellung. Auch wurden die Rückmeldungen der Stakeholder zur Version 7 berücksichtigt. Die Version 8 besteht unverändert aus 4 Teilen und 12 Anlagen.
Das Warten hat ein Ende – IFS Food Version 8
Folgende wesentliche Neuerungen sind in der Version 8 zu finden:
- Überarbeitung des Bewertungssystem – eine B-Bewertung ist wieder eine Abweichung.
- Ausweitung der Anforderungen an die Lebensmittelsicherheitskultur – es muss Ziele für jede der 4 Dimensionen (Kommunikation, Schulung, Rückmeldung der Mitarbeiter sowie die Leistungsmessung) geben.
- Berücksichtigung der aktuellen Fassung des Codex Alimentarius bzgl. HACCP. Daraus resultiert z.B. die neue Anforderung 2.3.11.1 zur Validierung des HACCP-Plans.
- Berücksichtigung der aktuellen ISO 22003-2 sowie der aktuellen GFSI-Benchmarking Kriterien.
- Neue Zuordnung einiger Anforderungen, um dem Auditablauf konsequenter und effizienter zu entsprechen.
- Damit verbunden erfolgt auch eine Reduzierung der Anzahl der Anforderungen
- Die bisher zahlreichen Pflichtangaben für den Auditbericht wurden reduziert – es sind noch 21 sowie 49 Informationen, die in Form einer Zusammenfassung abgefasst werden sollen und die vom Auditor dann im Rahmen des Audits geprüft und validiert werden.
- Aufnahme von verschiedenen Regelungen aus der aktuellen Doctrine in den Standard
Ab dem 01.10.2023 können Audits nach der neuen Version durchgeführt werden, ab 01.01.2024 ist die Version 8 dann für alle Audits verpflichtend anzuwenden.
Die aktuelle Zertifizierungsgrundlage ist derzeit weiterhin der IFS Food Standard in der Version 7. Der Standard, eine Gegenüberstellung der Änderungen von Version 7 zu 8, die IFS Food Doctrine sowie weitere ergänzende Dokumente können auf der IFS Webseite (www.ifs-certification.com) kostenlos heruntergeladen werden. Die deutsche Fassung des Standards ist allerdings etwas versteckt und hier zu finden.
FSSC 22000 – Version 6 ist erschienen
Der FSSC hat am 01.04.2023 die Version 6 des FSSC 22000 veröffentlicht. Gegenüber der Version 5.1 hat sich einiges verändert. Zum Beispiel die Anpassung an die aktuelle Fassung des Codex Alimentarius zum Thema HACCP sowie die Berücksichtigung der neuen Anforderungen der ISO 22003-2 an das Zertifizierungsverfahren. Desweitern wurden auch die Rückmeldungen der Stakeholder, zur Anwendbarkeit des Standards, berücksichtigt. Dies alles hat bei den FSSC-Requirements (Teil 2 des Standards) zu folgenden Anpassungen geführt.
Es gibt einige vollständig neue Anforderungen zu den Themen:
- Food safety and quality culture (2.5.8)
- Quality control (2.5.9)
- Equipment Management (2.5.15)
- Food loss and waste (2.5.16)
- Communication Requirements (2.5.17)
Verschiedene Anforderungen wurden ergänzt bzw. neu formuliert. Die wesentlichen sich:
- Product labeling and printed materials (2.5.2) – umfasst nun auch printed materials. Außerdem gibt es jetzt Anforderungen an spezielle Auslobungen (claims).
- Management of Allergens (2.5.6) – hier sind die Anforderungen an das Allergenmanagement deutlich umfänglicher und detaillierter als in der Vorversion.
- Environmental monitoring (2.5.7) – auch hier sind die Anforderungen umfänglicher und detaillierter geworden.
- Transport, storage and warehousing (2.5.10) – das Thema Transport wurde hier aufgenommen und entsprechende Anforderungen dazu formuliert.
- Hazard control and and measures for preventing crosscontamination (2.5.11) – die bisherigen Forderungen wurden ergänzt um weitere Punkte zum Fremdkörpermanagement und das dafür notwenige Detektionsequipment.
Außerdem wurden Anpassungen am Zertifizierungsverfahren vorgenommen. Es gibt z.B. Im Teil 1 des Standards eine Neuordnung bei den Scopes bzw. den Kategorien gemäß ISO 22003-1:2022. Es wurde z.B. der Scope FII für Broking/Trading neu aufgenommen, die Scopes AI und AII wurden gestrichen, Scope BIII und C0 sind ebenfalls neu. Zusätzlich gibt es Anpassungen bei nahezu allen Scope-Formulierungen. Des Weiteren ist die Zertifizierung „FSSC 22000 Quality“, d.h. FSSC 22000 kombiniert mit ISO 9001 nicht mehr möglich.
Die neue Version ist ab dem 01.04.2024 verpflichtend anwendbar. Die Umstellungszeit, d.h. bis wann das Umstellungsaudit nach Version 6 zu erfolgen hat, endet dann am 31.03.2025. Somit bleibt ausreichend Zeit die Dinge umzusetzen.
Die Version 6 sowie verschiedenen Begleitdokumente, darunter ein Dokument mit allen Änderungen von Version 5.1 zu Version 6, sind auf der Webseite des FSSC (www.fssc22000.com) zu finden.
Die aktuelle Zertifizierungsgrundlage ist aber bis 31.03.2024 die FSSC Version 5.1. Der Standard sowie die verschiedenen Guidance-Dokumente stehen ebenfalls zum Download auf der FSSC Webseite (www.fssc22000.com) zur Verfügung.
Guideline zum Allergenmanagement aus Kanada
Die Verbrauchergruppe Food Allergy Canada hat Richtlinien zum Allergenmanagement für Lebensmittelhersteller herausgegeben, um die kanadischen Lebensmittel- und Getränkehersteller beim Umgang mit Allergenen zu unterstützen und Verbrauchern mit Lebensmittelallergien sichere Optionen zu bieten. Der Leitfaden berücksichtigt aktuelle internationale Branchenrichtlinien, wissenschaftliche und fachliche Berichte sowie das Fachwissen kanadischer Lebensmittelhersteller. Der Leitfaden gilt nicht für Produkte die als „allergenfrei“ ausgelobt werden oder für andere damit zusammenhängende Angaben, die sich an bestimmte Bevölkerungsgruppen richten. Er richtet sich ausschließlich an Verarbeitungsbetriebe von vorverpackten Lebensmitteln – in allen Produktionssektoren und Unternehmensgrößen -, die mit allen Arten von Lebensmittelallergenen umgehen.
Darin ist auch der eine oder andere Tipp für uns hier Deutschland zu finden. Den „Manufacturers Guide“ sowie weitere Informationen finden sie auf der Webseite von Food Allergy Canada.
FSSC Guidance Dokument zum Umfeldmonitoring
Der FSSC hat im Oktober 2022 ein Guidance document: environmental Monitoring herausgegeben. Der Leitfaden liefert praktische Informationen und Anleitungen zur Umsetzung der FSSC-Zusatzanforderung 2.5.7 in Übereinstimmung mit den GFSI-Anforderungen.
Der Leitfaden ist auf der Webseite des FSSC zu finden.
Neue EU- Bekanntmachung zur Umsetzung von Managementsystemen für Lebensmittelsicherheit
Im September wurde das Dokument Bekanntmachung der Kommission zur Umsetzung von Managementsystemen für Lebensmittelsicherheit unter Berücksichtigung von guter Hygienepraxis und auf die HACCP-Grundsätze gestützten Verfahren einschließlich Vereinfachung und Flexibilisierung bei der Umsetzung in bestimmten Lebensmittelunternehmen (2022/C 355/01) veröffentlich und ist hier zu finden. Dieser Leitfaden soll bei der Umsetzung der relevanten EU-Vorschriften unterstützen, ist aber nicht rechtsverbindlich. In den Anhängen I bis III gibt er praktische Hinweise zur Anwendung und Umsetzung, z.B. Beispiele für eine Gefahrenanalyse und einen Entscheidungsbaum sowie Tipps zur Bewertung der Lebensmittelsicherheitskultur. Die Bekanntmachung ersetzt das Dokument aus 2016 (2016/C 278/01).
IFS Food Version 8
Beim IFS Food ist die Version 8 in Arbeit. Die Entwurfsfassung konnte bis zum 24.05.2022 von den Stakeholdern kommentiert werden und beinhaltet folgende wesentlichen Neuerungen:
- Audits heißen nicht mehr Assessment, sondern wieder Audits
- Berücksichtigung der aktuellen Fassung des Codex Alimentarius zum Thema HACCP aus 2020
- Berücksichtigung der kommenden Neufassung der ISO 22003-2
- Neue Zuordnung einiger Anforderungen, um dem praktischen Auditablauf noch besser zu entsprechen
- Damit verbunden erfolgt auch eine Reduzierung der Anzahl der Anforderungen
- Überarbeitung des Bewertungssystems, insbesondere die B-Bewertung. D.h. es soll wieder eine B-Abweichung geben.
- Überarbeitung bzw. Reduzierung der zahlreichen Pflichtangaben für den Auditbericht
- Aufnahme der Regelungen aus der aktuellen Doctrine in den Standard
Die Version 8 wird vermutlich Ende 2022 veröffentlicht und ist dann ab 01.07.2023 anwendbar.
HACCP – Neues vom Codex Alimentarius
Die Überarbeitung der allgemeinen Grundsätze der Lebensmittelhygiene (General Principles of Food Hygiene), die die Basis aller HACCP-Systeme darstellt, wurde Ende 2020 abgeschlossen. Neben vielen altbewährten Dingen enthält die aktuelle Fassung auch einige Neuerungen.
Neu ist zunächst der Aufbau des Dokuments, das sich nach einem Einführungsteil in 2 Kapitel aufgliedert:
+ Im Einführungsteil sind die Ziele, der Scope und die allgemeinen Grundsätze festgeschrieben. Dort ist auch die Etablierung und Aufrechterhaltung der Lebensmittelsicherheitskultur aufgenommen worden. Des Weiteren sind hier die Definitionen zu finden, die sich zur Vorversion von 16 auf 32 erhöht haben und nun auch Begriffe wie acceptable level, allergen cross-contact, Good Hygiene Practices (GHPs) und viele weitere Begriffsdefinitionen umfassen.
„HACCP – Neues vom Codex Alimentarius“ weiterlesenIFS Broker – nun in der Version 3.1
Seit Ende Juni liegt der IFS Broker Standard in der aktualisierten Ausgabe vor. Viele der Neuerungen sind bereits aus der IFS Food Version 7 bekannt, und wurden nun auch in die weiteren IFS Standards übernommen, um den aktuellen GFSI Benchmarking Anforderungen gerecht zu werden.
Der Standard besteht unverändert aus 5 Teilen. Die neue Fassung ist ab dem 01. Oktober 2021 für alle Audits anwendbar und bringt in der Version 3.1 folgende wesentlichen Neuerungen mit:
Der Begriff Korrekturmaßnahme wurde konkretisiert und durchgängig im gesamten Standard geändert. Aus „Korrekturmaßnahmen“ sind „Korrekturen und Korrekturmaßnahmen“ geworden und der „Korrekturmaßnahmenplan“ heißt nun „Maßnahmenplan“.
„IFS Broker – nun in der Version 3.1“ weiterlesenOnline-Informationssystem für die Kennzeichnung von Lebensmitteln
Die EU Kommision hat ein neues Werkzeug online gestellt, mit dem die erforderlichen Kennzeichnungselemente für Lebensmittel innerhalb der EU abgefragt werden können. Das Tool nennt sich FLIS – Food Labelling Information System bzw. auf deutsch Informationssystem für die Kennzeichnung von Lebensmitteln.
Nach Auswahl der Sprache lässt sich eine Lebensmittelkategorie auswählen für die dann die Pflichtkennzeichnungselemente (Mandatory) aufgelistet werden sowie in einer separaten Übersicht die ggf. weiterhin erforderlichen Kennzeichnungselemente (All foods – Conditionally mandatory). Zu jedem aufgeführten Kennzeichnungselement wird die jeweilige Rechtsquelle angezeigt.
Hier finden Sie den Link.
IFS Food Version 7 – die Neuerungen
Die seit langem erwartete neue Fassung des International Featured Standard (IFS) Food wurde am 1. Oktober 2020 veröffentlicht und liegt nun als Version 7 vor. Ab März 2021 können Audits danach durchgeführt werden und ab Juli 2021 ist die neue Version dann verpflichtend anzuwenden.
Ziel der Aktualisierung war es, die Nutzbarkeit für den Anwender in der Industrie zu vereinfachen, z. B. durch die Konkretisierung von Definitionen (Anlage 12, Glossar), durch die Überarbeitung der Formulierungen der Anforderungen zur besseren Verständlichkeit sowie durch Straffung der Anforderungen (15 % weniger als in Version 6.1).
Der Standard besteht unverändert aus 4 Teilen, d. h.:
- Teil 1 – IFS Food Zertifizierungsprotokoll
- Teil 2 – Liste der IFS Food Assessmentanforderungen
- Teil 3 – Anforderungen an Akkreditierungsstellen, Zertifizierungsstellen und Auditoren – IFS Akkreditierungs- und Zertifizierungsverfahren
- Teil 4 – Berichtswesen, Software auditXpressXTM und IFS Datenbank
FSSC Version 5.1
Der FSSC hat Anfang November 2020 die Version 5.1 veröffentlicht, um die aktuellen GFSI Benchmarking Requirements 2020 zeitnah in den eigenen Standard aufzunehmen.
Die wesentlichen Änderungen sind die Anpassung der Anforderungen in Bezug auf die Zertifizierung an mehreren Standorten, das Produktdesign und die Produktentwicklung sowie die Lebensmittelsicherheitskultur.
Die Anforderungen zur Lebensmittelsicherheitskultur erfüllt die FSSC Version 5 bereits, da diese über die neue Version der ISO 22000:2018 erfüllt werden. Der FSSC hat nun ein Guidance-Dokument veröffentlicht, in dem dargelegt wird, wie die Anforderungen an die Lebensmittelsicherheitskultur in der aktuellen Version des Standards erfüllt werden.
Die sogenannten Additional Requirements (Part 2, Nr. 2.5) wurden in der Version 5.1 auf 15 Anforderungen erweitert. Hier finden sich nun auch Forderungen zu Management von Dienstleistungen und gekauften Materialien (2.5.1), Lagerung und Lagerhaltung (2.5.10), Gefahrenkontrolle und Maßnahmen zur Vermeidung von Kreuz-Kontaminationen (2.5.11), PRP Verifizierung (2.5.12), Produktentwicklung (2.5.13), Gesundheitsstatus (2.5.14, nur anwendbar für Kategorie D = Feed) und Anforderungen für Organisationen mit Multi-Site-Zertifizierung (2.5.15).
Der aktuelle Standard sowie die verschiedenen Guidance-Dokumente stehen zum Download auf der FSSC Webseite (www.fssc22000.com) zur Verfügung.
IFS Food – Verpflichtung zu unangekündigten Audits
Der IFS Food Standard ist, wie auch der BRC und FSSC 22000 und diverse weitere Standards, ein GFSI anerkannter Standard. Die Global Food Safety Initiative ist eine Organisation die unter anderem Anforderungen an Zertifizierungssystem stellt, diese sind in sogenannten GFSI Benchmarking Requirements festgeschrieben. In der aktuellen Version 2020 sind auch die Anforderung bezüglich der Verpflichtung zu unangekündigten Audits aktualisiert worden. Es besteht nun die Vorgabe zur Durchführung von unangekündigten Audits mindestens alle 3 Jahre.
Der IFS hat diese Anforderung im August 2020 in der aktuellen Fassung der IFS Doctrine aufgenommen, die ebenso wie die Anforderungen des IFS Food Standards berücksichtigt werden muss. Das bedeutet, dass ab dem 01.01.2021 mindestens alle 3 Jahre ein IFS Food Audit unangekündigt erfolgen muss. Informationen zur Anmeldung, Durchführung sowie zum Ablauf eines unangekündigten Audits finden Sie im IFS Food Standard in Kapitel 5, bei ihrer Zertifizierungsgesellschaft oder auch hier.
Remote-Audit bei IFS Broker Version 3
Seit Mitte September 2020 sind beim IFS Broker Remote-Audits zulässig. Eine Remote-Auditierung ist freiwillig und muss bei der Zertifizierungsstelle beantragt werden. Die Zertifizierungsstelle muss daraufhin eine Risikobewertung hinsichtlich der Durchführbarkeit und Effektivität des Audits erstellen. Diese umfasst unter anderem, ob das zu auditierende Unternehmen und der Auditor Zugang zur Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) haben.
Wenn die Risikobewertung positiv ausfällt, muss eine schriftliche Vereinbarung zur Durchführung des Remote-Audits getroffen werden, die auch datenschutzrechtliche und technische Anforderungen umfasst.
Anschließend kann das Audit durchgeführt werden. Auf dem Deckblatt des Auditberichts wird allerdings deutlich darauf hingewiesen, dass das Audit remote durchgeführt wurde.
Auditoren müssen für diese Art des Audits eine zusätzliche Onlineschulung absolvieren, um Remote-Audits durchführen zu dürfen.
Festgelegt sind all diese Dinge im Audit Protokoll für Remote-Audits nach IFS Broker Version 3, das auf der Webseite des IFS in englischer Sprache zu finden ist.
IFS Food – Version 7
Der IFS hat die neuen Daten für die Veröffentlichung der Version 7 des IFS Food bekannt gegeben. Demnach soll der Standard Anfang Oktober 2020 veröffentlicht werden. Ab März 2021 können Audits nach der Version 7 durchgeführt werden und ab Juli 2021 ist die neue Version dann verpflichtend anzuwenden.
IFS GMP Check – für die Dauer der Covid-19-Krise
Der IFS bietet für die Dauer der Covid-19-Krise einen sogenannten GMP Check an. Relevant ist dieser für Unternehmen, die Ihr reguläres IFS Audit aufgrund der Covid-19-Krise nicht durchführen können oder konnten.
Der IFS geht davon aus, dass es zu einem Engpass bei der Auditorenverfügbarkeit kommt, sobald die Auditierung wieder möglich sein wird. Dafür wurde nun der GMP Check eingeführt.
Diese 5-8 stündigen, unangekündigten vor Ort Check können IFS zertifizierte Unternehmen durchführen lassen, um die Einhaltung der Anforderungen an Hygiene und Lebensmittel-/Produktsicherheit zu demonstrieren und somit das Vertrauen in der Lebensmittelkette zu stärken. Es gibt auf der IFS Webseite einen Leitfaden zum GMP Check, der die Details regelt.
Der GMP Check erfolgt innerhalb einen Zeitfensters von 18 Wochen nach der Anmeldung und wird von Auditoren der zuständigen Zertifizierungsstelle durchgeführt. 10 Sperrtage plus Nichtbetriebszeiten werden dabei berücksichtigt.
Der Ablauf gestaltet sich ähnlich wie die Food Safety Checks . Die Bewertung der Einzelkriterien erfolgt mit „OK“, „nicht OK“, „KO“ und „Major“ und der gesamte GMP Check kann entweder „bestanden“ oder „nicht bestanden“ werden.
Das Ergebnis wird nach Abschluss in der IFS Datenbank hinterlegt und diejenigen die das Unternehmen dort als Favoriten hinterlegt haben, erhalten automatisch eine Benachrichtigung incl. Ergebnis.
Hier ist zu beachten, dass der GMP-Check eine eigenständige Lösung ist. Er ist nicht akkreditiert und wurde speziell nur für die Covid-19-Krise entwickelt.
IFS Food Version 7 – Veröffentlichung verschoben
Der IFS hat heute mitgeteilt, dass die Veröffentlichung der IFS Food Version 7 nicht wie geplant im 1. Quartal 2020 erfolgt, sondern frühestens im Sommer 2020. Hintergrund für diese Verschiebung ist die noch ausstehende Bewertung der Version durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS).
QM! Food & Hygiene – IFS Broker Version 3
In der Dezemberausgabe der Zeitschrift QM! Food & Hygiene ist der von mit verfasste Fachartikel zu den Neuerungen der Version 3 des IFS Broker erschienen. Details finden Sie bei Interesse hier.
Workshop zum Thema Konformitätsarbeit bei Lebensmittel-Kontaktmaterialien
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des QM-Stammtischs haben sich zusammengeschlossen und einen gemeinsamen Workshop zur Konformitätsarbeit bei Lebensmittel-Kontaktmaterialien organisiert.
„Workshop zum Thema Konformitätsarbeit bei Lebensmittel-Kontaktmaterialien“ weiterlesenIFS Broker, Version 3 – die Neuerungen
Der in 2009 eingeführte IFS Broker Standard wurde überarbeitet und ist Mitte Juni in der Version 3 veröffentlicht worden. Hier ein Überblick über die Neuerungen.
Basis für die neue Version ist die regelmäßige Prüfung des Standards auf Aktualität und der daraus resultierende Änderungsbedarf. Außerdem war die Angleichung / Abstimmung des Auditprotokolls mit den anderen IFS-Standards erforderlich, sowie die Aktualisierung gemäß der neuen Version des GFSI Guidance Document. Die Version 3 erfüllt nun die GFSI Benchmark Anforderungen für den Scope „N“ Broker/Agents (Version 7.2).
+ Struktur:
Der IFS Broker besteht in der Version 3 nun aus 5 Teilen, bisher waren es 4, denn die Variante des unangekündigten Audits wurde in die neue Version als Teil 5 aufgenommen:
Teil 1 – Auditbericht
Teil 2 – Liste der Anforderungen
Teil 3 – Anforderungen an Akkreditierungsstellen, Zertifizierungsstellen und Auditoren, IFS Akkreditierungs- und Zertifizierungsverfahren
Teil 4 – Berichtswesen, auditXpressTM Software und IFS Auditportal
Teil 5 – Auditbericht für unangekündigte Audits
„IFS Broker, Version 3 – die Neuerungen“ weiterlesenFSSC Version 5 veröffentlicht
Ende Mai 2019 ist die neue Version 5 des FSSC 22000 erschienen.
Neben dem optischen Layout und der Zusammenfassung der bisher einzelnen Teile in ein Dokument, sind die inhaltlichen Neuerungen in erster Linie die Anpassung auf die neue Version der ISO 22000:2018, d.h. „FSSC Version 5 veröffentlicht“ weiterlesen
Leitlinien zur Abschätzung von MOSH/MOAH – Migration aus VPM
Der BLL (Bund für Lebenmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V.) stellt auf seiner Webseite ein Tool zur Vermeidung von Mineralöleinträgen aus Verpackungsmaterialien zu Verfügung. Dabei handelt es sich um das Ergebnis des Projekts der Gemeinschaftsforschung auf der Plattform des Forschungskreises der Deutschen Ernährungsindustrie (FEI). Die technische Leitlinie soll als Tool zur Vermeidung von Mineralöleinträgen der Lebensmittelwirtschaft helfen, MOSH/MOAH – Migration aus Verpackungsmaterialien besser abzuschätzen. Details zu diesem Projekt sowie den Downloadlink finden Sie hier.